Welcher Hochhubwagen ist der Richtige für mich?
Der Hochhubwagen ist eine der interessantesten Alternativen zum Gabelstapler. Er ist kleiner, wendiger und ohne Verbrennungskraftstoff auch sehr gut in Innenlagern einsetzbar. Hier erfahren Sie, welche weiteren Vorteile der Hochhubstapler für Arbeiten im Lager bietet und wie Sie sich für den passenden Deichselhochhubwagen entscheiden.
Was ist ein Hochhubwagen?
Der Hochhubwagen ist eines der am häufigsten eingesetzten Flurfördergeräte für die Arbeit mit Europaletten und Gitterboxen. Sie dienen der Einlagerung in Regalsystemen, in Palettenregalen und in ähnlichen Vorrichtungen und eignen sich für das Be- und Entladen von Lkw. Häufig erfolgt der Einsatz in Hallen mit geringer Arbeitsgangbreite für das An- und Ausliefern von Waren und als Materiallifter. Für die Aufnahme der Lasten sind zwei Lastgabeln vorhanden, die Bedienung erfolgt über Handgriffe. Der Handstapler lässt sich ziehen oder schieben und bietet insgesamt viel Flexibilität beim Heben und Transportieren von Lasten.
Was ist der Unterschied zu Niederhubwagen und Gabelstapler?
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Niederhubwagen: Der gravierendste Unterschied zum Niederhubwagen ist die Hubhöhe. Während Niederhubwagen nur dazu geeignet sind, Lasten ebenerdig zu transportieren und diese auf lediglich 120 mm anzuheben, ermöglicht es der Hochhubwagen, Hubhöhen von 5600 mm zu erreichen. Somit können Paletten und Gitterboxen nicht nur verfahren werden, sondern auch in Regale abgesetzt werden.
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Gabelstapler: Damit der Gabelstapler eine Last heben kann, braucht er ein Gegengewicht. Das macht Stapler sperrig und schwer. Bei einem Hochhubwagen liegt der Lastschwerpunkt immer innerhalb der Fahrzeugkontur, damit ist ein Gegengewicht nicht erforderlich. Diese Eigenschaft macht den Hochhubwagen wendiger, sodass diese auch in engeren Räumen oder Lagergängen eingesetzt werden können.
Antrieb & Hub eines Hochhubwagens
Hubstapler lassen sich hauptsächlich in der verwendeten Antriebs- und Hubart unterscheiden. Jede Art von Antrieb und Hub weist seine spezifischen Vor- und Nachteile für den praktischen Einsatz auf.
Manuell
Manuelle Hochhubwagen, auch Hand-Hochhubwagen oder Handstapler genannt, sind mit einer Hydraulikpumpe ausgestattet, die über einen Hydraulikzylinder auf die Mechanik wirkt und sich per Hand oder per Fußpumpe bedienen lässt. Das bedeutet, dass das Heben und Senken (Hub) sowie das Verfahren (Antrieb) der geladenen Ware manuell, also mit Muskelkraft, vorgenommen wird.
- Gute Tragfähigkeit trotz geringem Eigengewicht
- Günstiger in der Anschaffung als elektrische Modelle
- Einfache Bedienung des Hochhubwagens
- Im Außenbereich verwendbar
Der Nachteil ist, dass ein höherer Kraftaufwand nötig ist, da Pumpenschläge per Hand über die Deichsel oder durch die Nutzung der Fußpumpe durchgeführt werden müssen.
Wichtig: Die Fußpumpe befindet sich unterhalb der Deichsel. Die Palette kann somit via Deichsel oder Fußpumpe auf die gewünschte Höhe angehoben werden. Das Absenken erfolgt feinfühlig über den Hebel am Deichselgriff.
Tipp!: Für das Anheben der geladenen Waren kann die Fußpumpe bis zu einem Gewicht von etwa 300 kg problemlos verwendet werden. Liegt das Gewicht höher, erfordert es erhöhte Beinkraft des Bedieners. Bei höheren Kapazitäten sollte daher die Deichsel für das Heben verwendet werden.
Semi-elektrisch / Halbelektrisch
Steigen die Anforderungen an den Hochhubwagen, ohne, dass bereits höchste Lasten bewegt werden müssen, ist das semi-elektrische Modell eine gute Mittellösung. Das Verziehen erfolgt weiterhin manuell, Unterstützung erhält man durch den elektrischen Hub. Sinnvoll ist die Anschaffung eines solchen Modells dann, wenn die Transportwege kurz ausfallen, das manuelle Verziehen keine große Belastung darstellt sowie Hebe- und Senkarbeiten im Vordergrund stehen.
- Elektrische Unterstützung beim Anheben der Ladung
- Günstiger in der Anschaffung als vollelektrische Modelle
- Einfache Bedienung
Ein Nachteil ist, dass das Verziehen des Hochhubwagens manuell erfolgt und daher etwas Kraftaufwand benötigt.
Vollelektrisch
Die vollelektrischen Hochhubwagen verfügen über eine elektrische Unterstützung für den Hub und das Fahren. Ihr Einsatz erfolgt daher vor allem in größeren Werkhallen und überall dort, wo längere Transportstrecken zurückzulegen sind.
- Heben und Senken sowie Verfahren erfolgt elektrisch
- Hohes Maß an Entlastung für Mitarbeiter
- Geeignet für längere Transportstrecken
Ein Nachteil sind die höheren Anschaffungskosten, sowie die Unterbrechung der Arbeitszeit bei zu geringer Batteriekapazität.
Aufbau & Funktion
Wie funktioniert ein Hochhubwagen?
Hochhubwagen bestehen aus einem Hubrahmen, in dem sich durch Hubzylinder angetrieben Fahrmaste teleskopartig bewegen. Die Hydraulikzylinder wandeln die hydraulische Leistung der Pumpe stufenlos in eine mechanische Leistung für die lineare Heb- und Senkbewegung um. Damit ist es möglich, die Lastaufnahmemittel sehr fein zu steuern und das selbst bei hohem Lastgewicht. Die Pumpe ist wiederum durch einen Motor angetrieben oder wird manuell betätigt. Hinsichtlich der Masten gibt es Unterschiede in der Bezeichnung sowie im Aufbau. Es kann dabei zwischen einem Mono-, Simplex-, Duplex- oder einem Triplexmast unterschieden werden. Die Eigenschaften der Mastarten werden in der folgenden Tabelle genauer erklärt:
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Monomast: Darunter versteht man einen, mittig am Gerät platzierten, Einsäulenmast, der den Vorteil mit sich bringt, dass der Bediener jederzeit eine freie Sicht auf die geladene Ware und das Umfeld hat. Es werden Hubhöhen bis maximal 2 Meter erreicht.
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Simplexmast: Erlaubt eine Anhebung bis zur Bauhöhe des Mastes. Der Mast besteht aus einer feststehenden Rahmenkonstruktion mit Hubschlitten. Auch hier werden Hubhöhen bis maximal 2 Meter erreicht.
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Duplexmast: Der Schlitten durchläuft hier zuerst die Länge des äußeren Rahmens, dann tritt der innenliegende Rahmen aus. Dadurch lässt sich die Hubhöhe effektiv verdoppeln. Die Ladung kann bis zu einer Hubhöhe von maximal 3,5 Metern angehoben werden.
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Triplexmast: Besteht aus drei ineinandergeschobenen Mastprofilen. Mit dem Hubwagen Triplex sind Hubhöhen erreichbar, die in etwa dem Dreifachen des Außenmastes entsprechen. Demnach kann die geladene Ware bis maximal 5,6 Meter gefahren werden.
Mehr Infos zu Masten
Hubhöhe, Initialhub und Freihub
Die Hubhöhe ist eines der entscheidenden Auswahlkriterien für Hochhubwagen und gibt an, wie hoch sich Lasten über den Boden heben lassen. Um die Ladung hierfür besser aufnehmen zu können, liegen die Gabeln fast auf dem Boden auf. Hubhöhen und deren Einsatz:
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Bis 1 m: Montage, mobiler Arbeitstisch, Verladen von Waren in Sprinter
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Bis 1,2 m: Verladen von Waren in Sprinter, Stapeln kleinerer Paletten
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1,6 m bis 2,5 m: Beladen von Lkw, Paletten und Gitterboxen stapeln (passt durch jede Tür)
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Ab 3 m: Arbeiten an Paletten- und Hochregalen
Die richtige Hubhöhe wählen: Die Gabel im ausgefahrenen Zustand ist der höchster Punkt des Hochhubstaplers. Bei der Anschaffung ist es also wichtig, die Höhe der Paletten (ca. 20cm) noch zuzurechnen. Somit reicht ein Hochhubwagen mit 3 Meter Hubhöhe nur knapp für ein drei Meter hohes Lagerregal aus. Es sollte ein Puffer eingeplant und somit ein Modell mit 3,3 m oder 3,5 m Hubhöhe gewählt werden. Wichtig ist immer das Lastdiagramm beim Hochhubwagen: Es gibt an, welche Lasten auf welche Höhe gehoben werden dürfen, um die Stabilität nicht zu gefährden.
Für den Transport von Paletten & Co. ist eine gewisse Bodenfreiheit erforderlich, weshalb bei Hochhubwagen der sogenannte Initialhub zum Einsatz kommt. Hierbei erfolgt nur eine Anhebung der Radarme, um die Bodenfreiheit zu gewährleisten. So können Türschwellen oder Überfahrbleche problemlos überwunden werden. Bei einem Hochhubwagen mit Freihub hingegen erfolgt die Aufnahme der Lasten ohne die Anhebung der Bauhöhe des Staplers. Das ist gerade bei geringen Raumhöhen oder bei Arbeiten in Containern oder Lkw vorteilhaft.
Hochhubwagen mit mehr Bodenfreiheit Hochhubwagen mit Freihub
Technische Zeichnung
Die technische Zeichnung oder CAD-Zeichnung gibt Aufschluss über die exakten Maße des Hubstaplers. Das erleichtert die Auswahl passender Modelle zum Beispiel dann, wenn es eine bestimmte Gangbreite zu berücksichtigen gilt. Eine solche Hochhubwagen-Zeichnung findet sich häufig auf der Website des Herstellers.
Modelle & Features
Im Folgenden erhalten Sie einen Überblick über die verschiedenen Hochhubwagen-Modelle und mögliche Features. Die Modelle unterschieden sich in Antrieb, Hub und Größe des Produktes.
Manuelle Hochhubwagen - Für den manuellen Transport in die Höhe: Hubstapler werden manuell bedient. Per Fußpedal oder Deichsel können Lasten bis zu 1500 kg auf eine Hubhöhe von bis zu 3 Metern angehoben werden. Dabei handelt es sich um sogenannte Mitgänger-Flurfördermittel, was bedeutet, dass diese durch einen mitgehenden Bediener gesteuert und gelenkt werden.
Elektrische Hochhubwagen - Elektrische Unterstützung beim Heben und Fahren: Die grundsätzliche Funktionsweise eines elektrischen Hochhubwagen unterscheidet sich nicht von der des manuellen Modells. Bei der elektrischen Variante übernimmt jedoch ein Elektromotor einen Teil der Arbeit und bietet elektrische Unterstützung im Heben und Verfahren der Paletten und Gitterboxen. Der semi-elektrische Hochhubwagen gehört ebenfalls in die Kategorie der elektrischen Hochhubwagen. Dabei erfolgt das Anheben elektrisch, das Transportieren wird weiterhin manuell gehandhabt. Mit elektrischen Hochhubstapler können Hubhöhen bis zu 5,6 Metern erreicht werden. Sie eignen sich ideal für das Be- und Entladen von Lastkraftwagen ohne Hebebühne oder Laderampe sowie für Arbeiten am Hochregal.
Mini Hochhubwagen - Kleine Lifter für Halbeuropaletten: Mini-Hochhubwagen eignen sich besonders für das Handling von Halb-Europaletten, auch Düsseldorfer Paletten genannt, und kleinen Gegenständen. Durch ihre kompakte Größe sind die Minilifter extrem wendig und können aufgrund ihres geringen Gewichts problemlos als Mitnahme-Geräte in Sprinter oder Lkw gehoben und mitgenommen werden. Weiterhin finden diese Geräte ihren Einsatz in kleinen Werkstätten, engen Räumen und in der Montage. Die Kleinstapler gibt es in manueller oder elektrischer Variante sowie mit fest verschraubter oder abnehmbarer Plattform.
Scherenhubwagen - Ergonomisches Arbeiten und Heben: Scherenhubwagen sind die weiterentwickelten Nachfolger von klassischen Gabelhubwagen. Damit wird eine Hubhöhe von bis zu 800 mm erreicht. Ergonomisches Arbeiten ohne Bücken oder Hochheben schwerer Waren in Lager, Werkstatt und Produktion ist damit problemlos möglich. Auf den 1150mm langen Gabelzinken lassen sich vor allem Europaletten aufnehmen und anheben. Scherenhubwagen gibt es in manueller und elektrischer Variante. Auch Quicklift-Modelle existieren.
Die auf dem Markt erhältlichen Modelle lassen sich anhand der folgenden Features unterscheiden:
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Bereifung: Die Bereifung hat wesentlichen Einfluss auf die Leistung und Arbeitssicherheit der Hubwagen. Nylon- und Polyurethanreifen finden sich am häufigsten an Hochhubwagen. Sie besitzen je einen geringen Rollwiderstand, sind abriebfest und nahezu wartungsfrei.
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Gabeln: Hochhubwagen sind mit unterschiedlichen Gabellängen erhältlich. Die Standardlänge liegt, wie bei Niederhubwagen, bei 1.150 mm. Die kürzeren Modelle besitzen Gabelzinken mit einer Länge von 1.070 mm. Diese bieten Manövriervorteile in engen Fluren und Räumen. Mit dem Doppelstock-Hochhubwagen können zwei Paletten gleichzeitig transportiert werden.
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Schnellhub: Der Hochhubwagen mit Schnellhub bietet eine Funktion für das besonders schnelle Anheben von Lasten. Bei aktiviertem Schnellhub verringert sich die Anzahl der erforderlichen Deichselschläge, um die Last auf die maximale Hubhöhe zu bringen. Hierbei handelt es sich heute um eine Standardfunktion.
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Waage: Hochhubwagen mit Waage fassen das Wiegen und Transportieren in einem Arbeitsschritt zusammen. Der Einsatz von Bodenwaagen entfällt und die Arbeitsabläufe im Lager lassen sich beschleunigen. Dieses Feature ist aktuell nur bei vollelektrischen Hochhubwagen möglich.
Höhe, Kapazität & Material
Nicht nur Hubart und -höhe sind entscheidend bei der Wahl des geeigneten Hochhubwagens. Weiterhin spielen Tragkraft, Material, Batterietyp sowie weitere Ausstattungsmöglichkeiten, wie Frei- oder Initialhub eine bedeutende Rolle. Die folgende Tabelle verschafft einen Überblick über wichtige Eigenschaften und Ausstattungsmöglichkeiten bei Hochhubwagen:
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Höhe: Bei Hochhubwagen sind zwei verschiedene Höhen zu unterscheiden: Die Gesamthöhe und die Hubhöhe. Während die typische Hochhubwagen-Höhe bei 1.000 bis 2.000 mm liegt, beträgt die maximale Hubhöhe 5.600 mm.
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Kapazität: Die Kapazität oder Tragkraft entscheidet darüber, welche Lasten sich heben und bewegen lassen. Die Tragkraft der verschiedenen Modelle liegt bei 150 bis 1.500 kg.
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Batteriegröße: Die Größe des verwendeten Akkus hat erheblichen Einfluss auf die Einsatzdauer und auf den Anschaffungspreis. Ein größerer Akku bringt eine längere Laufzeit mit sich, die Kosten fallen dabei entsprechend höher aus.
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Ausstattung: Für den Hochhubwagen gibt es weitere unterschiedliche Ausstattungsmöglichkeiten:
- Freihub
- Initialhub
- Antriebsart (manuell, halb- oder vollelektrisch)
- Batterietyp (Blei-Säure, Gel oder Lithium-Ionen)
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Material: Die stahlgeschweißten Konstruktionen der Hochhubwagen sind verwindungssteif und besonders stabil. Die meisten Modelle verfügen über eine Lackierung (Pulverbeschichtung), die aus drei Schichten besteht. Das Gerät ist vor äußeren Einflüssen, wie Stößen, Kratzern oder Schlägen geschützt. Portable Plattformstapler wiederum bestehen zu Teilen aus Stahl, aber auch aus Aluminium. Sie sind dadurch leichter und einfach mit zu nehmen.
Kauf oder Miete?
Bei der Anschaffung von Hochhubwagen sind im Wesentlichen vier Optionen relevant: Die Stapler lassen sich neu anschaffen, mieten, gebraucht kaufen oder leasen.
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Neukauf: Wer einen Hochhubwagen neu kauft, entscheidet sich für einen Stapler, der für einen regelmäßigen und dauerhaften Einsatz im Unternehmen vorgesehen ist. Der Neukauf bietet den entscheidenden Vorteil, dass Sie die Ausstattung selbst bestimmen können und auch Sonderanfertigungen möglich sind. Die Kosten für eine Neuanschaffung liegen im vier- bis fünfstelligen Bereich. Nachteilig ist die hohe Kapitalbindung.
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Gebraucht: Wenn Sie einen Hochhubwagen gebraucht kaufen, fallen die Anschaffungskosten geringer aus. Die Auswahl im Hinblick auf die Ausstattung fällt aber wesentlich kleiner aus und es ist mit höheren Reparaturkosten in den Folgejahren zu rechnen.
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Miete: Einen Hochhubwagen zu mieten, ist eine relevante Option für die kurzfristige Überbrückung von Engpässen im Lager. Die Kosten fallen hier langfristig am höchsten aus. Die Miete erfolgt tage-, wochen- oder monatsweise.
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Leasing: Die Leasinggebühren sind im Monat oder im Quartal zu entrichten und gewähren das Gebrauchsrecht. In der Regel übernimmt der Leasinggeber den Service und die Wartung. Am Ende der Laufzeit erfolgt die Rückgabe oder der Kauf in Höhe des Restwertes. Diese Option ist interessant, wenn eine große Zahl an Staplern eingesetzt werden soll, da der Leasinggeber defekte Stapler während der Laufzeit durch gleichwertige Geräte ersetzt. Dadurch ergibt sich eine hohe Planbarkeit der Kosten.
Einsatz & Gebrauch
Hochhubwagen finden im Transport und beim Handling mit Paletten und Gitterboxen eine vielfältige Verwendung. Beim Gebrauch sind zudem einige Punkte zu beachten. In den folgenden Unterkapiteln werden mögliche Einsatzgebiete von Deichselstapler aufgezeigt und wichtige Hinweise zu der Bedienung eines solchen Gerätes genannt.
Wo kommen Hochhubwagen zum Einsatz?
Hubstapler eignen sich insbesondere für kleine bis mittelgroße Lagerhallen und dabei für einen geringen bis normalen Warenumschlag. Weiterhin ergeben sich für Hochhubwagen in der Praxis viele Einsatzmöglichkeiten rund um Versand, Lager und viele weitere Branchen:
- Metallindustrie
- Verpackungsindustrie
- Glasindustrie
- Recyclingindustrie
- Chemieindustrie
- Bauwesen
- Logistik
- Maschinenbau
- Handwerksbetriebe
Hochhubwagen - manuell, elektrisch oder semielektrisch - eignen sich als Arbeitstische in der Montage oder in Werkstätten, zum Heben von Waren über die Hubhöhe des Handhubwagens hinaus, zum Überwinden von Höhenunterschieden in der Produktion, für das Einlagern von Paletten in Hochregalen, für das Be- und Entladen von Lkw und Transporter, für das An- und Ausliefern von Waren in Lagerhallen sowie zum Stapeln von Paletten.
Wie bediene ich einen Hochhubwagen?
Bei der manuellen Hochhubwagen-Bedienung sollten folgende Punkte berücksichtigt werden:
- Das Heben und Absenken des Gabelträgers erfolgt beim Hochhubwagen über einen Handhebel. Einige Modelle verfügen über weitere Handhebel zum Beispiel für die Verstellung der Gabelbreite.
- Beim Heben der Lasten und beim Transport muss der Anwender beachten: Da die Last vorne liegt, verschiebt sich der Schwerpunkt des Fahrzeugs beim Heben ebenfalls nach vorne. Gerade bei hohem Hub neigt der Stapler leichter zum Kippen. Das gilt auch bei einem starken Lenkeinschlag.
- Die Lenkachse liegt bei dem Hochhubwagen hinten. Dadurch ergibt sich eine besonders hohe Wendigkeit. Dieser Vorteil ermöglicht den Einsatz in schmalen Gängen. Mit dieser muss der Fahrer umgehen können. Eine kurze Unterweisung in die Bedienung des Geräts reicht dabei aus.
Bei den elektrischen Modellen erfolgt das Heben per Knopfdruck. Alle Funktionen können dabei über den Handgriff bedient werden.
Sicherheitsvorschriften
Bei der täglichen Arbeit mit dem Hochhubwagen sind einige wichtige Sicherheitsvorschriften zu beachten. Im Folgenden finden Sie die wichtigsten Hinweise.
Fahrerlaubnis
Für das Fahren eines Gabelstaplers ist ein spezieller Führerschein notwendig. Einen solchen Staplerschein benötigt man allerdings nicht, wenn es sich um sogenannte Mitgänger-Flurförderzeuge handelt. Manuelle Hochhubwagen dürfen beispielsweise ohne diesen Schein geführt werden. Für Geräte mit elektrischem Antrieb gilt: Handelt es sich ebenfalls um ein Mitgänger-Modell, so ist kein Staplerschein für das bedienende Personal notwendig.
Ausnahme: Für Elektro-Hochhubwagen, die eine Gelegenheit zum Mitfahren (Trittbrett, o.ä.) verfügen und eine Höchstgeschwindigkeit von 6 km/h überschreiten, wird ein Staplerschein gefordert. Liegt die maximale Geschwindigkeit unterhalb der 6 km/h ist kein Schein relevant, eine kurze Einweisung genügt.
Für Flurförderzeuge für Mitgängerbedienung gelten nach §16 und §16a DGUV Vorschrift 67 folgende Vorschriften:
(1) Geräte mit kraftbetriebenem Fahrwerk, die von einem Mitgänger bedient werden, müssen beim Loslassen der Bedienungseinrichtung selbsttätig bremsen.
(2) Die Höchstgeschwindigkeit der Geräte muss auf 6 km/h in der Ebene begrenzt sein.
(3) Antriebsräder und Schwenkrollen müssen so im Fahrzeugrahmen angeordnet oder gesichert sein, dass Fußverletzungen vermieden werden.
(4) Die Deichsel von Mitgängerflurförderzeugen muss so eingerichtet sein, dass sie bei Fahrt in Deichselrichtung den Mitgänger nicht einklemmen kann.
Arbeitsschutz und Prüfung
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Sicherheit im Lager: Um Mensch, Maschinen und Einrichtung im Lager zu schützen, muss der Sicherheit im Lager eine hohe Priorität zukommen. Wichtig ist zum Beispiel die Durchschubsicherung, damit sich Einlagerungen nicht ins Nachbarregal verschieben lassen. Ein Anfahrschutz für Regalstützen in Fahrwegen stellt zudem sicher, dass sich ein direkter Kontakt mit Stützen und Bodenankern vermeiden lässt. Die DIN EN 1726 Teil 2 schreiben vor, dass im Schmalganglager zwischen den Lagern ein Mindestabstand von 90 mm einzuhalten ist.
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Tägliche Kontrolle: Weiterhin schreibt der Gesetzgeber eine regelmäßige Überprüfung von Flurförderzeugen vor (gem. § 9 Abs. 1 DGUV V 68). Dazu gehören eine alltägliche Prüfung unter anderem auf Verschleiß von Rädern, Achsen, Hebeln sowie der Auf- und Absteuerung, die Kontrolle auf lose Schrauben und Muttern oder Verunreinigungen. Folgende Punkte sollte der Prüfer durchsehen und diese auf ihre Funktionsfähigkeit kontrollieren sowie auftretende Mängel beseitigen: Hubeinrichtungen, Bedienelemente, Fahrantrieb und Bremsen, Hydrauliksystem, Prüfung der Gabeln.
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Wiederkehrende Prüfung: Gemäß der DGUV Vorschrift 68 verpflichtet sich der Unternehmer, Hochhubwagen einer wiederkehrenden Prüfung zu unterziehen. Geregelt ist dies in den Paragraphen 37 ff. Wiederkehrend bedeutet in diesem Fall jährlich. Die DGUV V 68 regelt dabei auch den Prüfungsumfang und schreibt einen Nachweis der Prüfung vor. Die Prüfung führt ein Sachkundiger mit fundiertem Wissen in Arbeitsschutz- und Unfallverhütungsvorschriften sowie in allgemein anerkannten Regeln der Technik (z.B. BG-Regeln, DIN-Normen, etc.) durch. Nach der Prüfung wird der Hochhubwagen mit einer Prüfplakette versehen. Darauf befindet sich das Datum des nächsten Prüftermins.
Ausnahme: Die jährliche Inspektion und der Prüfungsnachweis betreffen lediglich (halb-) elektrische Modelle. Der Nachweise für manuelle Hochhubwagen, die per Muskelkraft befördert werden, muss nur auf Verlangen der Berufsgenossenschaft oder der Arbeitsschutzbehörde geführt werden.
Die Unfallverhütungsvorschrift für Flurförderzeuge V 68 der DGUV beinhaltet weiterhin Regelungen zu Fluchtwegen und Notausgängen, sowie zur Kennzeichnung von Zugangsverboten und dem Aufenthalt von Fußgängern (§ 28 ff.). Der Unternehmer ist dafür verantwortlich, dass die Sicherheitsvorschriften eingehalten werden.
Traglastdiagramm & Lastschwerpunkt
Das System aus Hochhubwagen und Last lässt sich wie eine Wippe erklären und unterliegt der Hebelwirkung. Die Seite mit Fahrzeug und Fahrer muss immer deutlich schwerer sein als die Seite mit der Last, also der geladenen Ware, da das Fahrzeug sonst kippen würde. Beim Anheben entfernt sich der Lastschwerpunkt, die Last rückt also auf der Wippe nach außen, weshalb aus der zunehmenden Höhe eine geringere Tragkraft resultiert. Das bedeutet: Je höher die Last gehoben wird, umso geringer ist die Tragkraft. Aus diesem Grund sollte bei der Nutzung von Hochhubwagen immer das Traglastdiagramm beachtet werden, welches Aufschluss über die tatsächliche Tragfähigkeit der jeweiligen Hubhöhe gibt. Traglastdiagramm richtig ablesen.
Troubleshooting
Hier erfahren Sie, welche Wartungsarbeiten bei einem Hochhubwagen anfallen, was es dabei zu beachten gilt und welche Probleme auftreten können.
Hochhubwagen warten
Anfallende Wartungsarbeiten dürfen durch Personal mit mechanischer Ausbildung vorgenommen werden. Neben der Prüfung des Hydrauliköls und der Entlüftung, gehört auch die tägliche Prüfung der Geräte zu den Wartungsaufgaben.Die alltägliche Kontrolle ist notwendig, um augenscheinliche Probleme zu erkennen. Die Wartung von Hochhubwagen kann auch von spezielle Serviceunternehmen durchgeführt werden. Mit diesen besteht häufig ein Vertrag und damit eine regelmäßige Zusammenarbeit. Die Reparatur ist direkt vor Ort oder in einer Fachwerkstatt durchführbar. Das hängt auch von der Art des Defekts ab.
Öl nachfüllen: Ein ausreichender Ölstand ist erforderlich, damit die Hydraulikpumpe den Druck auf die Hebeeinrichtung übertragen kann. Hierbei handelt es sich um ein nicht komprimierbares Öl, damit sich der Druck direkt weitergeben lässt. Nachgefüllt werden darf nur das Öl, das sich bereits im Hydrauliksystem befindet. Grundsätzlich benötigen Hochhubwagen nur sehr wenig Öl, da es keine Verschleiss gibt, wie es bei einem Motor der Fall ist, der regelmäßig nachgefüllt wird. In dreckigen Umgebungen ist es aber dennoch ratsam, um das Innenleben weniger zu verschleißen. Demnach ist eine Überprüfung des Hydrauliköls alle 6 Monate ratsam. Eine Nachfüllung bis zum unteren Rand des Einfüllstutzens reicht aus. Weitere wichtige Angaben, wie die Menge, finden sich in der Bedienungsanleitung.
Hubkette und bewegliche Teile fetten: Die Hubkette ist ein wichtiger Teil des Hochhubwagens. Für eine lange Lebensdauer sollte diese nach Bedarf gereinigt und gefettet werden. Prüfen Sie, ob Abnutzungserscheinungen an der Kette vorliegen. Für das Fetten eignet sich ein Kettenspray, das auf die Innenseite der Kettenglieder gesprüht wird. Die beweglichen Teile des Hochhubwagens sollten mindestens alle 3 Monate gefettet werden. Abhängig von der Einsatzdauer und -häufigkeit kann auch ein kürzeres Intervall notwendig sein.
Hochhubwagen entlüften: Verringert sich die Bewegung der Gabeln beim Betätigen der Pumpe, könnte Luft in der Hydraulik die Ursache sein. Hier kann eine Entlüftung Abhilfe schaffen. Im unbeladenen Zustand bringen Sie den Hebel in die Absenkposition und pumpen dann solange, bis die Luft aus der Hydraulik entwichen ist. Danach sollte sich die Arbeit wie gewohnt fortsetzen lassen.
Probleme, mögliche Ursachen und Lösungen
Gabeln heben nicht
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Die Viskosität des Öls ist zu hoch oder es ist nicht ausreichend Öl eingefüllt: Ist die Viskosität zu hoch, wechseln Sie das Öl. Befindet sich nicht ausreichend Öl im Hydrauliksystem, füllen Sie dieses nach
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Das Öl ist verschmutzt: Beseitigen Sie die Verschmutzungen, wenn möglich, und ersetzen Sie das Öl
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Störungen an der Abladevorrichtung: Stellen Sie die Abladevorrichtung richtig ein
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Luft in der Hydraulik: Entlüften Sie den Hochhubwagen.
Die Gabeln können nicht abgesenkt werden
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Störungen an der Abladevorrichtung: Stellen Sie die Abladevorrichtung richtig ein
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Deformierte und beschädigte Teile: Ersetzen Sie deformierte oder beschädigte Teile
Undichtigkeiten an der Hydraulik
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Öldichtung beschädigt: Ersetzen Sie die Dichtung
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Beschädigung oder Undichtigkeit an den Oberflächen einer der beiden Teile: Ersetzen Sie beschädigte Teile
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Verbindungen lose: Ziehen Sie die Verbindungen wieder an
Zubehör für Hochhubstapler
Folgende Anbaugeräte und Ersatzteile gestalten die Arbeit mit dem Palettenhochhubwagen effektiver und dürfen in der täglichen Verwendung nicht fehlen:
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Plattform: Anbaugerät für Hochhubwagen. Bietet eine stabile und sichere Arbeitsplattform für unpalettierte Ware oder Stückware.
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Arbeitskorb: Für Hochhubwagen gibt es spezielle Arbeitskörbe. Dabei muss beachtet werden, dass diese nur für elektrische Hochhubwagen geeignet sind, da sie ein größeres Eigengewicht aufweisen!
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Kipper: Für Hochhubwagen gibt es Kippbehälter und Muldenkipper als Anbaugeräte. Dabei muss beachtet werden, dass diese ebenfalls nur für Deichselstapler geeignet sind, da sie ein größeres Eigengewicht aufweisen!
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Lastarm: Mithilfe eines Lastarms können Lasten von oben gegriffen und transportiert werden, wie beispielsweise Big Bags oder Tonnen.
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Rollen/ Räder: Erhältlich mit unterschiedlichen Tragfähigkeiten, Stoßbelastungen und Anfahr- und Rollwiderständen. Für Spezialeinsätze sind Rollen verfügbar, die sich unempfindliche gegenüber Chemikalien oder Nässe verhalten.
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Batteri: Auf die Batterie entfällt häufig ein Drittel der Anschaffungskosten. Hochwertige Batterien bieten über 1.000 Ladezyklen. Verschlissene Batterien lassen sich als Ersatzteile nachbeziehen.
Ersatzteile & Zubehör für Hochhubwagen
FAQs zu Hochhubwagen
Wie hoch hebt ein Hochhubwagen?
Hochhubwagen gibt es mit unterschiedlichen Höhen. Zu beachten gilt, dass die maximale Hubhöhe bei manuellen Geräte meistens bei 3 Metern liegt, während elektrische Hochhubwagen eine Höhe bis 5,6 Meter erreichen können. Die Hubhöhe ist dabei ein entscheidendes Kriterium für den geplanten Einsatz im Lager und Logistik und sollte beim Kauf unbedingt berücksichtigt werden.
Wie wird ein Hochhubwagen bedient?
Bei manuellen Modellen geschieht das Anheben der Gabeln per Pumpbewegungen der Deichsel oder des Fußpedals. Das Absenken erfolgt über den Hebelgriff am Deichselkopf, der die Hydraulikpumpe löst und die Paletten langsam absenken lässt. Das Heben und Senken sowie sämtliche weitere Funktionen werden bei elektrischen Hochhubwagen ausschließlich über den Handgriff gesteuert. Mehr dazu erfahren Sie in unserem Wiki Bedienung von Hochhubwagen.
Welcher Hochhubwagen ist der beste für mich?
Der beste Hochhubstapler für Ihren Einsatz besitzt alle gewünschten Eigenschaften. Lassen Sie Faktoren, wie die zu transportierende Lasten, die geplante Verwendungshäufigkeit sowie die Transportstrecke in Ihre Kaufentscheidung einfließen. Bedenken Sie dabei auch, ob in Ihrem Betrieb Steigungen, Bodenunebenheiten oder Türen auf dem Transportweg liegen. Bei Pallit finden Sie eine große Auswahl an erstklassigen Hochhubwagen zum Top-Preis-Leistungsverhältnis für jeden Einsatz. Ab 1.000€ Warenkorb auch als Leasing möglich.
Warum Palettenhochhubwagen mit Freihub?
Bei einem Hubstapler mit Freihubfunktion erfolgt die Aufnahme der Lasten bis zu einer bestimmten Höhe, ohne dass sich die Gesamt-Bauhöhe des Staplers verändert. Das ist gerade bei geringen Raumhöhen, bei Arbeiten in Containern oder Lkw oder für das Durchfahren von Türen und Tore mit einer geringeren Höhe vorteilhaft.
Brauche ich für die Bedienung einen Staplerschein?
Lediglich für die Bedienung eines Hochhubwagens mit Stehplattform oder Fahrersitz und bei einer Fahrgeschwindigkeit über 6 km/h ist ein Staplerschein notwendig. Das bedeutet, dass für manuelle Hochhubwagen kein Schein benötigt wird, da es sich hierbei um ein reines Mitgängergerät handelt.